Gerade die gehäuften Frauenmorde der letzten Zeit haben die Existenz und die weite Verbreitung eines traditionellen an Durchsetzung, Konkurrenz und Hierarchie orientierten Männlichkeitsbildes in Österreich schmerzlich zu Bewusstsein gebracht. Der DMÖ möchte dem mit der Kampagne „Caring masculinitiy“ einen positiven Entwürf von Männlichkeit entgegensetzen. Nach Klara Elliott umfassen „caring masculinities” männliche Identitätskonzepte, die Dominanz über Frauen und andere Männer ausschließen. Die Orientierung an Gleichstellung macht den Kern dieses Konzeptes aus. Angeleitet vom Ideal einer „für/-sorgenden Männlichkeit“ verwirklichen Männer Qualitäten von Sorge, wie sie beispielsweise in der feministischen Care-Ethik beschrieben wurden: Bezogenheit, wechselseitige Abhängigkeit und Affektivität. Eine derartige Praxis von Männlichkeit zeigt positive Auswirkungen auf Frauen, Kinder und Männer.
„Caring masculinities“ wird als politisches Konzept aufgefasst, dass sich ganz wesentlich auf die Etablierung bzw. Adaptierung von Strukturen und Rahmenbedingungen richtet und so auch Anregungen für neue Formen des Zusammenlebens, einer anderen Organisation von Erwerbsarbeit und unbezahlter Arbeit und einer Aneignung eines anderen Umgangs mit sich und anderen liefert.