Geschlechterverhältnisse verändern sich – für manche rasant, für andere viel zu langsam.
Sicher ist: Innerhalb weniger Jahrzehnte haben Männer* ihre rechtliche Vormachtstellung
aufgegeben oder verloren. Verbleibende Privilegien (z.B. höhere Löhne, bessere Aufstiegschancen, geringere Sexualisierung von Körpern, höhere Kompetenzzuschreibung etc.), Folgen einseitig erwerbsorientierter Lebensentwürfe (z.B. Stress, Burnout, geringere Lebenserwartung etc.) und anderer traditioneller Männlichkeitsvorstellungen (z.B. Risikoverhalten, Gewaltneigung, Bildungswiderstände) werden auch in einer breiteren Öffentlichkeit zusehends problematisiert.
Stichwort: toxic masculinitiy.
Trotzdem bleiben alte Männlichkeitsnormen wirksam. Es besteht ein Orientierungsvakuum, wie Mann-Sein zeitgemäss und nachhaltig gelingen und positiv besetzt werden könnte. Zeitdiagnostisch lässt sich „eine widersprüchliche Gleichzeitigkeit von Persistenz und Wandel“ (Prof. Andrea Maihofer) feststellen.
In diesem Spannungsfeld sehen sich Jungen, Männer und Väter mit ihren Verunsicherungen, Anliegen und Verletzlichkeiten bis heute weitgehend sich selbst überlassen. Immer
mehr wachsen jedoch der Bedarf und die Bereitschaft von Fachorganisationen und Beratungsstellen, Grundversorgern und Kostenträgern, das Knowhow der Jungen-, Männer- und
Väterarbeit zu nutzen und zu stärken.
Der Lehrgang „Geschlechterreflektierte Arbeit mit Männern / Männerarbeit“ macht
dich kompetent, um professionell an diesem Veränderungsprozess mitzuwirken.
Der fünfte Zyklus startet am 11./12. November 2023.
Informationsabende (per Zoom) jeweils 18.00 bis 19.30 Uhr:
3. Juli 2023 und 4. September 2023
Anmeldefrist: 15. Oktober 2023
Lehrgang:
- 11./12. November 2023 (Einführungswochenende in Berlin)
- 25. Februar bis 1. März 2024 (Blockwoche 1 im Schwarzwald)
- 16. bis 21. Juni 2024 (Blockwoche 2 im Schwarzwald)
- 8. bis 13. Dezember 2024 (Blockwoche 3 im Schwarzwald)
Fragen: Markus Theunert, theunert@maenner.ch oder +41 (0)79 238 85 12
Der Lehrgang ist ein Bestandteil des Projekts «Fostering Sustainable Masculinities»
(FOSMA), das von den Dachverbänden im deutschen Sprachraum (Bundesforum Männer,
Dachverband Männerarbeit Österreich, infoMann Luxemburg und männer.ch) getragen und
mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union im Rahmen von ERASMUS+ unterstützt
wird.