Der Dachverband der Männerarbeit Österreichs unterstützt das Frauenvolksbegehren und möchte möglichst viele Männer und Frauen anregen dieses Begehren zu unterschreiben.

Der DMÖ ist überparteilich und vereinigt in sich unterschiedliche politische Orientierungen und Weltanschauungen. Aufgrund dieser Grundausrichtung kann es auch innerhalb des DMÖ zu einzelnen konkreten Forderungen des Volksbegehrens zu unterschiedlichen Sichtweisen kommen. Unbestritten ist, dass dieses Volksbegehren ein wesentlicher Beitrag zu Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung der Geschlechter darstellt. Der DMÖ unterstützt dieses Volksbegehren deshalb aus zutiefst ethischer Überzeugung, in der Gerechtigkeit einen primären Wert darstellt. Er unterstützt es aber auch, weil Gleichstellung im Interesse von Männern liegt.  Sie verbessert das Leben von Männern grundlegend. Gleichstellung erhöht die Lebensqualität von Männern und ihre Gesundheit, verbessert ihre Beziehungsfähigkeit, reduziert das Risiko von Depression und Suizid und verringert das Risiko von Gewalt deutlich. Diese Zusammenhänge hat Øystein Gullvag Holter, ein norwegischer Männerforscher, in einer in den USA und der EU durchgeführten Studie, dargelegt.

Der DMÖ ist eine Vereinigung von in der Männerberatung und –arbeit tätigen Institutionen. Er ist in erster Linie den Fragen und Anliegen von Männern in dieser Gesellschaft verpflichtet. Aufgrund der gesellschaftlichen Position, die Männer innehaben, muss dies auf drei Ebenen geschehen. Mit den „Kosten von Männlichkeit“, also den Nachteilen, die sich aus der männlichen Geschlechterrolle für Männer ergeben, muss der DMÖ die „geschlechtsbezogenen Privilegien“ von Männern ebenso wie die „Ungleichheiten unter Männern“ im Blick haben. Das Ziel, das damit verfolgt wird, ist die Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit. Konkret will der DMÖ die Verletzlichkeiten, Anliegen und Potenziale von Buben, Männern und Vätern benennen, Frauen in der Durchsetzung ihrer Rechte und Anliegen unterstützen und mit Frauenorganisationen kooperieren, sowie sich für Geschlechtervielfalt und soziale Gerechtigkeit engagieren.

 

Erich Lehner